Der Walzer ist ein Tanz mit wilder Vergangenheit. Von Oberschicht und Klerus kritisiert und teilweise verboten, wurde er wegen seiner ekstatischen Wirkung und der Intimität zum Körper des anderen Geschlechts. Ausserdem, so der Vorwurf, würden unsittliche Triebe freigesetzt werden. Dabei ist es weniger der Kontrollverlust als die Kraft der Bewegungen selbst, die dem Walzer ihre Wirkung verleihen. Die Drehungen versetzen die Tanzenden in einen rauschhaften Zustand. Die schwebende Bewegung, die Nähe zwischen den zwei Körpern und die Musik rufen eine Art Trance hervor.
Johanna Heusser erforscht mit 4 Tänzer·innen und 3 Musiker·innen die Ambivalenz vom Walzertanzen heute, einer Zeit, in der der Tanz eher mit Wohlstand und einer privilegierten Oberschicht assoziiert wird. Sie fragen sich gemeinsam, wie eine zeitgenössische Überschreibung des Walzers aussehen kann, die das historisch angelegte Potential für Ordnungswidrigkeit und Rausch wieder freilegt.
Choreografie, künstlerische Leitung Johanna Heusser
Tanz Neil Hoehener, Simea Cavelti, Momo Tanner, David Speiser, Emeric Rabot
Musik Marie Jeger, Joachim Flüeler, Sebastian Loetscher
Musikalische Leitung Xenia Wiener
Bühne, Licht Marc Vilanova
Dramaturgie Johanna Hilari, Fiona Schreier
Kostüme Diana Ammann
Outside Eyes Katharina Germo, Stephan Stock
Produktion und Diffusion Maxine Devaud / oh la la - performing arts production
Administration Angie Mennillo / oh la la - performing arts production
Assistanz Arina Fröhlich
Technische Leitung Chiara Leonhardt
Koproduktionen ROXY Birsfelden, DSCHUNGEL Wien, Strauss Festival Wien, Theater im Pumpenhaus, Bühne Aarau
Förderungen Fachausschuss darstellende Künste BS/BL, Pro Helvetia, SSA, Schweizerische Interpretenstiftung SIS, Landis & Gyr Stiftung, Stiftung Corymbo